Alfeld. Katheter legen oder einen Port bedienen: Das können die Pflege-Azubis beim DRK-Kreisverband Alfeld seit kurzem an einer Pflegepuppe üben. „Hier kann man nichts verkehrt machen“, sagt Silke Burose-Hirte, übergeordnete Praxisanleiterin. „Mit Hilfe der Puppe können wir vieles simulieren.“
„So können pflegerische Handlungen so oft wie nötig geübt werden, die im Pflegealltag mit den Bewohnern oder Kunden nicht beliebig oft wiederholbar sind.“ Auch die Auszubildenden seien begeistert von der Möglichkeit, denn gerade am Anfang der Ausbildung hätten einige noch Berührungsängste, die durch die Übungen an der Puppe abgelegt würden.
Mit der Pflegepuppe besteht die Möglichkeit, grundlegende pflegerische Aufgaben, wie Körperpflege, Mundpflege durch die Möglichkeit der Herausnahme des Gebisses, das Bekleiden und Positionswechsel, zu trainieren. Darüber hinaus können die Auszubildenden behandlungspflegerische Tätigkeiten wie zum Beispiel einen Wechsel des Stomabeutels, Wundversorgungen oder das Legen eines Katheters üben und damit Sicherheit gewinnen.
Die Puppe, für die noch ein Name gesucht wird, hat mehrere Öffnungen für Katheter und Drainagen in ihrem Plastikkörper. Durch gummierte Flächen an den Armen, die Injektionsstellen markieren, kann der Umgang mit Injektionen geübt werden. Sie ist weder männlich noch weiblich, da sich die Genitalien beliebig austauschen lassen.
Die 178 Zentimeter große und 23 Kilo schwere Puppe „wohnt“ in einem separaten Zimmer im Pflegeheim Banteln, wo die Auszubildenden mit ihren Praxisanleiterinnen in Ruhe üben können. „Natürlich kann die Pflegepuppe bei Bedarf auch anderen Pflegekräften oder Pflegehelfern zu Übungszwecken zur Verfügung gestellt werden“, sagt Silke Burose-Hirte. „Damit haben wir die Möglichkeit auch ungelernte Kräfte in stressfreier Atmosphäre anzulernen.“